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Namib (24.07.2015)

Der road trip beginnt mit der Fahrt nach Sesriem auf der C27. Um 16 Uhr erreichen wir die campsite und bauen unsere Zelte auf, kaufen schnell etwas für den Sundowner ein und geniessen dann die Abendstimmung. Ein reges Treiben herrscht auf dem Camp, wir begegnen vielen Menschen - im Vergleich zur letzten Woche. Zahlreiche Overlander (in geländegängigen LKW reisende Grossgruppen), Sprüche klopfende Südafrikaner und aufdringliche Kellner erwarten uns hier. Wir essen eine Kleinigkeit im Restaurant und ziehen uns in die Zelte zurück.

Nach einer ersten, kalten Nacht kriechen alle zerknautscht gegen 5 Uhr morgens aus dem Zelt. Wir wollen den Sonnenaufgang in den roten Dünen erleben und brausen mit vielen anderen die Asphaltstrasse entlang. Wir halten bei der Düne 45 und erklimmen diese, um "just in time" die Sonne aufgehen zu sehen. Traumhaft!

Sonnenaufgang über dem Namib-Naukluft-Park
die Dünen leuchten im Morgenrot
Geschafft!

Nach diesem Spektakel rennen alle im weichen Sand die Düne 45 hinunter und haben dabei ihren Spass. Ein kleines Frühstück stärkt uns für den weiteren Weg zum Sossusvlei. Vom Parkplatz aus gehen wir zu Fuss und geniessen die atemberaubende Stille und Einsamkeit – zusammen mit den anderen Touristen, welche sich ebenfalls zu Fuss oder mit dem Auto in die gleiche Richtung bewegen...

seltene Begegnung
Spuren im Sand
unterwegs zum Sossusvlei

Am Sossusvlei angekommen geniesst jeder auf seine Weise: fotografierend, ein Buch lesend oder die wunderbaren Dünen bestaunend. Das mitgebrachte Mittagessen nehmen wir im Schatten von Kameldornbäumen ein und verbringen den Nachmittag in der Namib.

hinterer Teil des Sossusvleis
Kameldornbaum am Rande des Sossusvleis
schön und schmerzhaft zugleich

Ariane kurz nach ihrer Rückkehr von der grossen Düne am Sossusvlei: "Da hat man das Gefühl, du könntest die Welt umarmen!"

Unendliche Weite (25.07.2015)

Heute Samstag legen wir die Strecke von Sesriem nach Swakopmund zurück. Gaub- und Kuiseb-Pass bieten spannende Abwechslung im Landschaftsbild. Ansonsten finden unsere Augen keine Bezugspunkte in dieser unendlichen Weite. Karg und Ton in Ton breitet sich die Landschaft vor uns aus, bis wir an die stürmische Küste gelangen.

unsere campsite in Sesriem

Zwischenstopp in Solitaire, hier gibt es Streuselkuchen mit Äpfeln

C19

kurz vor dem Gaub-Pass

der südliche Wendekreis...

...ist immer ein beliebter Halt

der Gaub-Pass

der Kuiseb-Pass

verdiente Kuchenpause

kurz vor Walvis Bay

Ortsteil von Walvis Bay

zwischen Walvis Bay und Swakopmund

Sonnenuntergang in Swakopmund

Bootstour in Walvis Bay (26.07.2015)

Nach dem Frühstück in unserer Pension Veronika bereiten sich alle auf eine Bootstour in Walvis Bay vor, packen warme Kleider ein oder nehmen vorbeugend eine Tablette gegen Übelkeit. Pünktlich erreichen wir den Hafen, besteigen unser Boot "Harry" und erhalten Infos über die Route von Kapitänin Christel.

Es dauert nicht lange, da steigt Eddi an Bord und verlangt seinen Fisch. Es gibt drei "zahme" Seehunde, welche auf die Boote kommen.

Seehund Eddi weiss, worauf es ankommt - Charme

die Möwe kontrolliert, ob auch alles mit rechten Dingen zu und her geht

Am ersten Stopp erfahren wir mehr über die Austernfarmen in Walvis Bay: dass diese eine Grösse von 53 ha haben, in Privatbesitz sind und dass 70% der Austern in den Export gehen. Kurz darauf werden wir abgelenkt durch eine grosse Gruppe Delfine (Tümmler), welche sich in der Bucht zeigen. Sie spielen, fischen und tauschen tierische Zärtlichkeiten aus. Wahnsinnig schön! Prustend tauchen sie immer wieder auf. Eine tiefe Ruhe macht sich breit.

eine Gruppe Tümmler ist auf Fischjagd, im Hintergrund der Hafen von Walvis Bay

Neben diesem unglaublichen Highlight gibt es aber noch vieles mehr zu entdecken, so z.B. die Kap Kormorane, welche in grosser Zahl in der Bucht brüten.

Kap Kormorane brüten auf einem verlassenen Schiffkutter

Oder beispielsweise eine Ölplattform, welche aus Angola hierher geschleppt wurde, um Reparaturarbeiten auszuführen sowie Wasservorräte und Lebensmittel wieder aufzufüllen.

Ölplattform sowie ein Forschungsbohrschiff vor Anker

Natürlich darf auch der Besuch der Seehundkolonie nicht ausgelassen werden, und so fährt Christel mit uns direkt in die Schwimmschule der Kolonie. Neugierig und wenig scheu präsentieren sich die Tiere durchaus fotogen vor, neben und hinter unserem Boot.

Seehundkolonie auf der Halbinsel vor Walvis Bay

Nach den vielen Eindrücken auf dem Meer machen wir eine Pause. Christel bietet uns fangfrische Austern an - entweder man mag sie, oder eben nicht.

Austern für alle

Nach vier Stunden mit tollen Begegnungen auf See, mit einer charmanten Kapitänin am Ruder und mit zahlreichen Informationen gefüttert verlassen wir Walvis Bay und fahren der Küste entlang zurück nach Swakopmund. Dort sitzen wir im Café Anton bei Kaffee und Kuchen - ein Muss. Den Nachmittag nutzen wir für ein Sonnenbad am Strand, bevor wir am Abend den Sundowner auf der Terrasse des Restaurants "Tug" einnehmen. Das Getränk lässt auf sich warten, der Sonnenuntergang nicht...

Spuren am Strand

der Strand von Swakopmund während der Abendstimmung

Wir verbringen einen tollen Abend in Swakopmund - den vorletzten.

Erongo Region (27.07.2015)

Von Swakopmund aus fahren wir in die etwa 250 km entfernte Erongo Region. 15 km ausserhalb von Omaruru logieren wir auf der Gästefarm "Otjohotozu", übersetzt: Ort der Ruhe. Hier verbringen wir den letzten gemeinsamen Abend auf unserer Namibia-Reise.

Die Farm ist Teil des 200 000 ha grossen Schutzgebietes "Erongo Mountain Rhino Sanctuary Trust of Namibia" (EMRST), ein vorbildliches Naturschutzprojekt im südlichen Afrika. Gastgeber Andreas steuert den Landrover gekonnt über einen Teil des 7000 ha grossen Farmgeländes und informiert uns auf dem Gamedrive u.a. über die verschiedenen Tierarten.

alle warten gespannt, bis es los geht

Die Landschaft geht während der Fahrt von Strauch- in Grassavanne über, gemischt mit erodiertem Gestein und einzelnen Felsblöcken. Entlang des Riviers ist der Bewuchs verhältnismässig üppig, und es wachsen auffällig grosse Bäume, welche zum Teil hunderte Jahre alt sind.

Zu unserem grossen Glück erspähen wir in unmittelbarer Nähe einen Erdwolf und bleiben eine Zeit lang unbemerkt. Auf Koiimasis hatten wir schon einmal das Vergnügen, aber damals aus weitaus grösserer Entfernung.

Erdwolf

Nach dem Sundowner auf einer Anhöhe, welche Andreas hinauf fährt, werden wir zurück zur Farm gebracht. Zusammen mit zwei Wiener Studenten geniessen wir Esthers Dinner und lauschen Andreas‘ Geschichten. Ein wundervoller, erlebnisreicher Tag geht zu Ende. Der Digestif wird durch einen "Springbock" abgerundet (hochprozentiger Pfefferminzlikör getoppt mit Amarula)...

Goodbye Namibia! (28.07.2015)

Den letzten Tag in Namibia beginnen wir mit einem tollen Frühstück bei den sehr sympathischen Gastgebern Esther und Andreas. Danach fahren wir nach Omaruru, wo wir unsere letzten Geldreserven aufbrauchen und Geschenke einkaufen wollen.

Holzschnitzerei in Omaruru

Nach einem weiteren Zwischenstopp auf dem Schnitzermarkt in Okahandja reisen wir nun endgültig zurück nach Windhoek, wo wir vom Autovermieter, der uns auch zum Flughafen bringt, bereits erwartet werden. Ein toller namibischer Sonnenuntergang begleitet uns auf diesem Weg, die vorhandenen Wolken färben sich rot.

Die Koffer sind ab-, und das letzte Geld ausgegeben, nun sitzen wir hier und warten auf das Boarding.

Zu den eindrücklichsten Dingen auf dieser Reise zählen die atemberaubende Weite, die Vielfalt der Landschaften sowie die unglaubliche Stille, die hier überall herrscht. Das Erlebte richtig begreifen werden wir erst später, so denke ich.

*** Guten Flug und auf Wiedersehen ***

E N D E