Daan-Viljoen Nature Reserve (08.07.2015)

Pünktlich landet der Airbus mit Lydia und Barbara an Bord auf dem Hosea Kutako Airport in Windhoek. Beide sind erschöpft, aber glücklich, endlich in Namibia zu sein. Ich nehme sie in die Arme.

Ausgeruht und nach einem reichhaltigen Frühstück frisch gestärkt, fahren wir in den Daan-Viljoen Naturpark, wo wir einen tollen Ausblick auf Windhoek geniessen. Ich nippe derweil an meinem ersten Rock Shandy (Limo mit Soda (50/50) und einem Spritzer Angostura Bitter) auf der Terrasse des Restaurants. Auf einer kleinen Wanderung erkunden wir den Park und stossen dabei auf einen alten Friedhof.

Heute Abend statten wir Joe's Beerhouse einen Besuch ab. Das ist gewissermassen eine Pflicht, wenn man in Windhoek weilt. Deutsches und namibisches Essen, grosszügige Portionen, eiskaltes Bier ... ALL ROADS LEAD TO JOE'S!

Windhoek (09.07.2015)

Heute machen wir die Hauptstadt unsicher. Der Weg führt uns zuerst in den Stadtteil "Auasblick" zum pompösen Präsidentenpalast und dann weiter zum Aussichtspunkt "Wasserturm".

Namibias Präsidentenpalast

Windhoek City

Verkehrsreich, lebendig, moderner als gedacht, irgendwie deutsch: So würden wir Windhoek beschreiben. Am Bahnhof scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Die Abfahrtszeiten (es werden fünf Orte im ganzen Land angefahren) werden von Hand auf einem Ziffernblatt eingestellt. Ein Hauch Nostalgie macht sich breit.

der Bahnhof

die nostalgische Anzeigetafel

Nach Besichtigung der Christuskirche und des Independence Memorial Museums lunchen wir im "The Gourmet", danach besorgen wir in der "Maerua Mall" im Superspar alles Notwendige für die kommenden Tage auf der Ranch. Morgen Freitag werden wir zurück nach Koiimasis reisen - endlich.

Der erste Clinic-Tag (11.07.2015)

Wir starten heute in den ersten Kurstag, welchen zwei Abiturientinnen mit uns zusammen bestreiten. Miranda ist motiviert, uns ein besseres Pferdeverständnis zu vermitteln und andere Wege aufzuzeigen, wenn es mal nicht wunschgemäss klappt. Vor allem möchte sie uns sensibilisieren, unsere Pferde besser zu spüren.

Die ersten Inputs gibt es am Vormittag bei der "Groundwork" (Bodenarbeit). In Zweierteams versuchen wir zuerst, mit geschlossenen Augen wahrzunehmen, in welche Richtung sich das Seil bewegt (links/rechts/vor/zurück), dann üben wir, wie Frau das Pferd korrekt am Knotenhalfter und Arbeitsseil (ca. 3 m) von sich weg bewegt, wendet, anhält usw. Miranda beobachtet dabei unsere Körpersprache und versucht so zu reagieren, wie der Mensch am anderen Ende des Seils es vorspiegelt. Auf diese Weise wird deutlich, wie verwirrt das Pferd wohl manchmal wegen unserer Körpersprache ist. Später führen wir diese und noch weitere Übungen mit den Pferden durch.

Am Nachmittag wechseln wir die Location, schwingen uns das erste Mal in den Sattel, lernen unsere Pferde kennen und setzen die Übungen vom Vormittag im Sattel um.

Zudem gibt es weitere Anregungen, das Pferd feiner zu reiten, bewusster auf seine Gewichts- und Schenkelhilfen zu achten und diese gezielter einzusetzen.

In grosser Runde geniessen wir einen Grillabend im Cowboy Camp, tauschen erste Eindrücke aus und lernen ausserdem zwei verschiedene line dances.

Ja, genau! (12.07.2015)

Der zweite Clinic-Tag hält einige Aha-Erlebnisse bereit. Wir knüpfen am Vortag an und bauen darauf auf. Miranda holt jeden Reiter dort ab, wo er (reiterlich) steht, und geht individuell auf die Person und deren Pferd ein. So profitiert jeder einzelne. Zudem ist sie sehr hartnäckig und bleibt solange dran, bis der Teilnehmer die Lösung verstanden hat - und auch richtig umsetzt.

Barbara und Poco Lassus benötigen Hilfe bei der Galopparbeit

Lydia und Santana üben sich im Stillstehen, während sie umkreist werden

Lydia bei einer Trockenübung

Am Nachmittag gehen wir noch mehr auf unsere Körpersprache ein und üben den bewussten Einsatz im Round-Pen, mit einem jungen Wilden als "Trainingsobjekt". Die genaue und direkte Kommunikation sowie der Einsatz von Druck und Energie werden geschult. Ein Video über "Groundwork" von Buck Brannaman rundet den Abend ab.

Übung macht den Meister (13.07.2015)

Die Inhalte und Übungen der letzten Tage festigen wir heute mit vielen Wiederholungen. Wie man so schön sagt, ist bei einigen Teilnehmern "der Knoten geplatzt". Miranda beobachtet genau und korrigiert wenn nötig oder gibt weitere Tipps.

Wir üben Stopps, Vor- und Hinterhandwendungen, Über- und Seitengänge und lernen dabei, auf unser Pferd einzugehen - klar, direkt und bewusst.

von links: Miranda, Jana, Maya, Barbara, Lydia, Tommy und Bianca

Im Übrigen ist es heute vergleichsweise kalt und darüber hinaus sehr windig. Wir sitzen mit Halstuch, Faserpelz und Windjacke beim Abendessen.

Teamwork and body language (14.07.2015)

Der Vormittag startet mit einer ersten Team-Trockenübung, wobei wir unser Timing bezüglich der Zügelführung und Abfussung des Beines verbessern wollen. Im Anschluss das Gleiche auf dem Pferderücken. Bei allen Teilnehmern ist nach den ersten Clinic-Tagen eine deutliche Steigerung im Umgang mit dem Pferd unter dem Sattel sichtbar.

Dann führen wir zwei Teamübungen durch, welche für uns und unsere Pferde eine kleine Herausforderung darstellen. Denn schnelle Pferde müssen langsam gehen, langsame schneller und alle zusammen sich harmonisch in einer Reihe wie ein Rad bewegen. Das war zu Beginn so kompliziert, wie es sich anhört.

Barbara und Lassus werden von Miranda im Round-Pen unterstützt

Den Nachmittag verbringen wir im Round-Pen und arbeiten an unserer Körpersprache. Wenden, anhalten, langsamer, schneller, stoppen - mit feinen Signalen, welche wir nur mit unserem Körper aussenden. So müssen wir das richtige Mass von Druck und Energie finden und auf unsere Pferde anwenden. Eindrücklich und interessant ist es zu sehen, wie wenig Energie die Pferde benötigen, wie wach und aufmerksam sie uns gegenüberstehen und auf klare Anweisungen warten. Miranda unterstützt uns sehr geduldig und legt den Fokus auf unsere individuellen Schwierigkeiten.

Lassus wartet auf Befehle

Ein sehr bereichernder Tag geht zu Ende.

Der letzte Clinic-Tag (15.07.2015)

Der letzte Clinic-Tag mit Miranda ist angebrochen, und wir nutzen die Gelegenheit, letzte Fragen zu stellen und nochmals einige Übungen unter Beobachtung umzusetzen. Nach einer weiteren Teamübung schliessen wir die Clinic mit einem kleinen Ausritt ab und setzen die gelernten Fähigkeiten dabei um, z.B. im Slalom um die Büsche oder Seitwärts zwischen zwei Bäumen pendeln.

Die Teilnehmer der Clinic mit ihren Pferden

Lunchtime im Cowboy Camp

Flo hat alles im Blick

Die Mittagspause verbringen wir im Cowboy Camp, denn Maja und Jana machen Eierkuchen (Pfannkuchen) für alle. Zudem schneiden wir bereits das Gemüse für den "Potjie" (Eintopf) am Abend. Während ich danach noch einen kleinen Ausflug mit Wulff unternehme, machen die anderen eine längere Siesta oder schauen Miranda und Mark bei der Arbeit mit den Pferden zu.

Den letzten Clinic-Tag verbringen wir alle gemeinsam im Cowboy Camp, tauschen Geschichten aus, lassen uns Tommy's "Potjie" schmecken und lassen die aufregenden und lehrreichen Tage bei einem kühlen Bier gemütlich ausklingen.

Ohne Worte (16.07.2015)

Morgenstimmung auf Koiimasis
wundersamer Regenbogen
auf der D707, Tirasberge
auf der D707, Betta zur C13
auf der C13, Helmeringhausen nach Aus
auf der asphaltierten B1 von Aus nach Lüderitz
Pferde der Namib
die B1 auf Höhe Garub
der ehemalige Bahnhof von Garub
kurz vor Lüderitz